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Sonntag, 04. Dezember 2005

Freiheit

Von diesuchende, 23:15

Das Fenster zur Freiheit

Ein Blick aus dem Fenster zur Freiheit -
er währt leider nicht in Ewigkeit.
Ein leichter Windhauch durch den Spalt
kühlt die Haut, doch erlischt er bald.
Der süße Geruch, der hereinweh -
ein herrlich Genuss, der schnell vergeht.
Der minzige Geschmack der frische Brise
endet an Sichtgrenze der Seelenwiese.
Das leise Geräusch des Meeres weit
nur geschlossenen Auges befreit.

Ein quadratischer Ausschnitt in die Welt
von der wir getrennt, doch die uns alles zählt,
ist die uns geschenkte Gabe:
Die Sinne, welch eine Labe.
Ohne sie wüssten wir eins nicht:
Das irgendwo leuchtet das Licht,
um dessentwillen wir Türme bauen,
damit wir bald hoch oben es schauen.

Wir können, von Verzweiflung getragen,
das Scheibenglas mit der Faust einschlagen.
Doch werden wir nur verletzt,
die Hände mit Blut benetzt.

So suche den Schlüssel offenen Sinnes,
um zu öffnen die Tür des Neubeginnes,
jenseits des Raumes scharfer Ecken,
wo Wattewolken das Blau übertünchen,
und wo sind keine dunklen Flecken,
deine Welt sich richtet nach deinen Wünschen,
da es ist das selbst erschaffene Glück:
Diese Freiheit ist mehr als nur ein Stück.

© Karin


Der Vogel im goldenen Käfig

An nichts mangelnd,
doch eingesperrt.
Über Sitzstäbe hangelnd,
die Welt verzerrt
durch "edles" Gitter betrachtet,
von Spaziergängern unbeachtet.

Flügel gestutzt
durch Messer der Qual
im Kampf um
Freiheitswahl.

Mit beständiger Willenskraft
und aktiver Leidenschaft
die Ketten gesprengt,
nicht mehr eingeengt.

Das Fliegen wieder lernen,
gefiedert sich entfernen
zu neuen Horizonten.
Die Erde dort drunten
geschrumpft zum Kompakten,
die Teile zu Fakten.

© Karin, beide anno 2003

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