Geburt, Arbeit und Tod

Von diesuchende, 05.12.2005, 22:33

Heute sollte eigentlich ein ganz besonderer Tag sein. Denn wenn heute vor 22 Jahren nicht ein spezielles Ereignis passiert wäre, wäre ich jetzt nicht hier.
Vielleicht gibt es nicht viele, denen das etwas ausmachen würde (schließlich würden sie ja dann nicht wissen, dass es diesen Menschen, der dies hier schreibt, unter anderen Umständen geben KÖNNTE - oder ich wäre da, nur in anderer Gestalt ... wer weiß ... ).
Aber es gibt schon einige, bei denen ich irgendwo tief drinnen im Unterbewusstsein irgendeinen Eindruck hinterlassen habe, der sonst nicht da wäre. Auch wenn sie es andernfalls natürlich nicht wüssten.

Und dennoch habe ich diesen Tag nicht gebührend in Ehren halten können. "Schuld" ist meine Arbeit, die mir jegliche Zeit geraubt hat, doch noch etwas Erfreuliches aus diesem Tag zu machen.
Eigentlich war ja tagsüber nicht so viel los im Büro - viel mehr als die Stellung zu halten (während mein Chef immer noch auf Dienstreise ist) und den üblichen Verwaltungskram erledigen war nicht drin.
Doch dann kam kurz vor der normalen Feierabendzeit noch ein Auftrag rein, und ich gewissenhaftes Bienchen habe mir natürlich gedacht: "Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen."
Nun ja, jetzt kann ich morgen entspannter beginnen (und ich bin durchaus ein gelassener Mensch, kein Workaholic - nur eben ehrgeizig). Aber müde werde ich sein - aus dem frühen Schlafengehen, das ich mir vorgenommen hatte, ist mal wieder nichts geworden.
Immerhin habe ich noch ein paar Geburtstagsmails beantworten müssen ...

Ja, so habe ich doch noch etwas von meinem Geburtstag gehabt: Die Erkenntnis, dass es Menschen gibt, die an mich denken - ohne irgendwelche Bedingungen zu stellen.

Aber die Frau, der ich das alles zu verdanken habe, gibt es schon lange nicht mehr. So sind Leben und Tod oft nah beieinander ...
FALSCH! Schließlich trage ich immerhin ihre Gene in mir. Und nicht nur die Gene - ein gutes Stück ihres Wesens ... vielleicht habe ich sogar ein Zipfelchen ihrer Seele geerbt, falls so etwas möglich ist.
Und auch wenn ich sie nie wieder persönlich sehen werde, so kann ich mir doch gewiss sein, dass sie immer bei mir ist - weil sie fest in mir verankert ist.
Ich brauche eigentlich nur in den Spiegel zu schauen und sehe sie - und gleichzeitig mich.


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